Innenminister Alexander Dobrindt soll die ehemaligen afghanischen Mitarbeiter deutscher Behörden und deutscher Entwicklungsorganisationen so rasch wie möglich aus Afghanistan und Pakistan nach Deutschland bringen. Dies forderten die 60 Teilnehmer einer Afghanistan-Veranstaltung der Initiative „Sillenbuch Hand in Hand“.
Bei der Veranstaltung im Waldheim Sillenbuch berichtete Jamal Maqsudi über die aktuelle Lage in Afghanistan seine eigenen Erfahrungen in einem afghanischen Gefängnis im vergangenen Jahr. Der Deutsch-Afghane hatte zusammen mit seinem Bruder wegen wichtiger Familienangelegenheiten sein früheres Heimatland besucht und wurde mehrere Wochen unter schlimmen Bedingungen eingesperrt, da er sich in Deutschland kritisch über die Taliban geäußert hatte. Maqsudi erinnerte daran, dass sich nach dem völlig überstürzten Abzug der US-Streitkräfte und ihrer Verbündeten im Jahr 2021 auch Dobrindts Parteichef Markus Söder für eine Aufnahme der afghanischen Ortskräfte ausgesprochen hatte. Heute wollen beide CSU-Politiker davon nichts mehr wissen.

Jama Maqsudi, der 1973 als Student aus Afghanistan nach Deutschland kam und später viele Jahre im Stadtbezirk Geflüchtete betreut hat. Vor einem Jahr hat er seine Heimat besucht und wurde mehrere Wochen eingesperrt, weil er angeblich die Taliban-Regierung vor der Weltöffentlichkeit schlecht gemacht habe.

Maryam Qadarye vom Verein Afghanische Frauen Stuttgart, die u. a. ihr Hilfsprogramm für afghanische Schülerinnen vorstellen wird.